Erneuerungsmaßnahmenplanung - consentec

Asset Management

Erneuerungsmaßnahmenplanung

Projektname: Analyse der Erneuerungsmaßnahmenplanung von Stadtwerke EVB Huntetal GmbH in den Sparten Strom, Gas und Trinkwasser

Auftraggeber: Stadtwerke EVB Huntetal Netz GmbH

Zeitraum: 2020-2021

Ansprechpartner bei Consentec: Alexander Ladermann

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Finanzbedarf bei vorgeschlagenem Investitionsniveau – Summe über alle Sparten einschl. separat geplanter Einzelmaßnahmen und Netzerweiterungen [1]

Als Betreiber der Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmeversorgungsnetze in Diepholz ist die Stadtwerke EVB Huntetal Netz GmbH (SWN) für das Asset Management und in diesem Rahmen auch für die Bestimmung optimaler Erneuerungsstrategien verantwortlich. Zur Unterstützung hat SWN Huntetal Consentec beauftragt, den künftigen Kapitalbedarf für die Erneuerung der Netze dieser Sparten unter Berücksichtigung von Vorgaben u. a. zu Qualitäts- und Risikoniveaus zu prognostizieren.

Hierbei wurde unser Asset-Simulationswerkzeug NEOS eingesetzt, das auf Basis von Daten zum Netzanlagenbestand und dessen Zustand (d. h. mindestens dessen Altersstruktur) die Auswirkungen von Maßnahmen des Netzbetreibers auf den Zustand und damit das Betriebsverhalten der Netzanlagen nachbildet und so die zeitliche Entwicklung von Kosten- und Qualitätskennzahlen prognostiziert. Als weitere Ergebnisgröße wird die unter Berücksichtigung von Strategievorgaben (etwa zu maximalen Nutzungsdauern) und Budget- oder Ressourcengrenzen optimierte Budgetverteilung auf den Netzanlagenbestand ermittelt.

Für die Untersuchung wurden verschiedene Strategievarianten im Hinblick auf Nutzungsdauern und Vorgaben zum Qualitätsniveau simuliert. Erwartungsgemäß hat sich gezeigt, dass sich bei Ausschöpfung der technisch möglichen Nutzungsdauern der geringste Finanzbedarf für Erneuerungen ergibt. Hierbei würde das Störungsgeschehen zwar – außer im Stromnetz – in den kommenden 10 Jahren weiterhin unterhalb bundesweiter Durchschnittswerte bleiben, langfristig jedoch in allen Sparten deutlich zunehmen, sodass diese Strategie insgesamt nicht sinnvoll erscheint. Bei Ansatz maximaler Nutzungsdauern in Höhe der Abschreibungsdauern gemäß Netzentgeltverordnung würden sich dagegen sehr gute Qualitätsniveaus ergeben, da infolge der kürzeren Reinvestitionszyklen keine nennenswert gealterten Betriebsmittel im Netz vorhanden wären.

Der Finanzbedarf für Erneuerungen wäre jedoch dementsprechend hoch. Betriebsmittel können und werden in der Praxis über die Nutzungsdauern gemäß Netzentgeltverordnung hinaus betrieben, sodass eine alleinige Orientierung hieran ebenfalls nicht sinnvoll erscheint.

Einen Mittelweg bietet die Strategie, den Erneuerungsumfang so zu optimieren, dass das heutige Qualitätsniveau aufrecht erhalten bleibt. Hierfür wurde ein nach Sparten differenzierter Budgetverlauf abgeleitet. SWN hat diesen Vorschlag um separat geplante Einzelmaßnahmen und Netzerweiterungen ergänzt und in eine Mittel- bis Langfristplanung überführt. Diese bildete die Grundlage für Abstimmungen zum resultierenden Kapitalbedarf mit dem Asset Owner. Zwar übersteigt der ermittelte Bedarf im Zeitraum zwischen 2050 und 2055 das abgeleitete Budget, allerdings sind hierfür hauptsächlich Maßnahmen im Gasnetz verantwortlich. Diesbezüglich wurde entschieden, zunächst die zukünftige Entwicklung der Wärmebedarfsdeckung (u. a. kommunale Wärmeplanung) abzuwarten und zu Beginn der 2030er Jahre eine Entscheidung über eine dann möglicherweise erforderliche Budgetkorrektur zu treffen.

 

Quellen:
[1] Consentec GmbH